Nach dem überstandenen Wasserschaden im Keller (hier befindet sich mein Hörraum), wollte ich mir zur Belohnung der überstandenen Leidenszeit den Wunsch nach einem DS Audio DS 003 erfüllen. Auf Empfehlung von Herrn Holzapfel von System Reference GmbH aus Berlin stattete ich den Tonabnehmer von DS -Audio mit dem Speiseteil Mr. Nixie MK II für DS-Audio aus.
Ich spielte das Equipment einige Tage ein und lauschte dann gespannt der Performance des neuen Systems. Montiert hatte ich das System am 10“ Tonarm meines VPI Classic Signature ausgestattet mit externem Netzteil und Plattenaußenring. Als Referenz diente mein weiteres Analogsystem bestehend aus Roksan TMS mit Artemis Arm, montiertem Soundsmith Hyperion, Übertrager Music First Audio und Grandinote Celio Phonoverstärker.
Erst hörte ich das System einige Zeit ohne Vergleich zum Soundsmith. Dabei war die Begeisterung für die Grobdynamik des optischen Systems sofort groß. Was da für ein Punch für den Preis von 1490,- € (Speiseteil) geboten wurde war phänomenal. Je länger ich das System hörte, je mehr stellte sich jedoch Unsicherheit bezüglich der musikalischen Darstellung ein. Die räumliche Abbildung war bei weitem nicht wie gewohnt, die Musik spielte nur auf einer mittleren Ebene zwischen den Lautsprechern und was ist das nur mit der Stimmenabbildung? Die klangen doch sonst anders? 
Es gab einige Platten, die vorher mit Begeisterung gehört nun nicht mehr vollends zündeten.
Also war die Zeit gekommen die zweite Analogstrecke ins Spiel zu bringen. Natürlich ist das kein Vergleich auf Augenhöhe, das zweite System bringt über den Listen-Preis ca. 16.000, - € (ohne Laufwerk) auf die Waage, das 4-fache. Mit dem Vergleichssystem war der analoge Schmelz wieder da, die weiträumige Abbildung ersteckte sich bis an die Oberkante der Lautsprecher, die Stimmen waren natürlich und geschmeidig - welch ein Traum. (ich bin sehr glücklich mit dieser Systemzusammenstellung) Nun ging es in die Vergleichsphase. Ich legte als Erstes auf jeden Plattenteller

(zwei LP-Exemplare vorhanden), dass sehr gute Half Speed Mastering

von „Amplifield Heart“ von Everything but the Girl auf. So war es mir

möglich über den Vollverstärker einen Lautstärkeabgleich durchzuführen.

Denn das Mr. Nixie spielte um 4 dB leiser als der Grandinote.

Auch musste ich feststellen, dass das Speiseteil geringfügig lauter

rauschte als der Ausgang des Celio.
Nicht dramatisch, aber wahrnehmbar. Im Musikvergleich spielte der

Mr. Nixie MK II körniger, ich hatte oft den Eindruck, dass die

beeindruckende Grobdynamik dem musikalischen Fluss wie den

Feinheiten der Musik etwas im Weg war. Das System war oft etwas v

ordergründig und wurde dann anstrengend.
Diese Einschätzung muss nun aber in den preislichen Rahmen gesetzte werden. Für den Preis von 4000,- € übertrumpft das System sicher (abhängig von der verwendeten Phonostufe / mit oder ohne Übertrager) die preisgleichen mir gut bekannten MC Tonabnehmer - Clearaudio Stradivari V2 und Roksan Shiraz, für die ja auch noch Phonomodule in Verstärkern oder externe Phonoteile nötig sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun wanderte der Nordost QPoint auf das Speiseteil von Mr. Nixie und das macht absolut Sinn. Der mittlerweile über 1.000, - € kostende sogenannte Resonanz-Synchronisator verbessert den musikalischen Fluss der Musik deutlich die akustische Darstellung wurde geschmeidiger und für meinen Geschmack gefälliger und langzeittauglicher und stellt eine empfehlenswerte Tuningmaßnahme für das M. Nixie Speiseteil dar. War das Originalteil von DS-Audio vielleicht doch besser als diese kleine Kiste aus Thüringen? 
Was war zu tun? Herr Holzapfel wurde kontaktiert, um auf das Original-Speiseteil des DS 003 zurückzugreifen. Er war so freundlich, mir das „Equalizer“ bezeichnete Gerät zum Vergleich auszuleihen.
Was passiert nun, wenn die DS-Audio EQ-Unit die Signale des optischen Abtasters wandelt?
Überraschend nicht viel mehr als bereits mit dem Mr. Nixie vernommen. Gut, vielleicht spielt das System etwas sonorer, das Rauschen ist etwas geringer und der Pegel etwas höher, allerding bewegen sich die Unterschiede an der Wahrnehmungsgrenze.
Also im Vergleich zueinander ergeben sich zwischen den beiden Speiseteilen keine signifikanten Unterschiede. Entsprechend unterscheiden sich beide Geräte (besser die zwei und zwei Geräte) aus Speiseteil und Abtaster zur analogen Vergleichskette in gleicher Weise.
Die DS Audio Kombis betonen deutlich die Stimmenabbildung, diese werden klarer / lauter aus dem Gesamtklang herausgehoben, leider tritt die Abbildung der begleitenden Instrumente in gleicher Weise zurück. Die Vergleichskette spielt im Bass weiträumiger die Stimmen werden harmonisch in den Gesamtklang eingebettet und somit die Abbildung der Begleitinstrumente besser wahrnehmbar und am deutlichsten unterscheidet sich die Darstellung der räumlichen Höhe, wie die Eleganz und Strahlkraft der Hochtondarstellung und nicht zuletzt die schöneren Klangfarben, das ist einfach noch eine Klasse besser. Was weiterhin auffällt, ist die Qualität der Rillenauslesung. Ob das am Schliff der Diamanten liegt, oder am Nadelträger des Hyperion (eine Kaktusnadel) kann ich nicht sagen aber die Abtastung des Soundsmith erfolgt empfunden sauberer, es gibt weniger Störgeräusche.
War der Kauf des DS Audio Systems nun eine Enttäuschung? Auf keinen Fall. Das System aus DS-Audio 003 und Speiseteil vom Mr. Nixie sind für den aufgerufenen Preis von knapp unter 4.000, - € eine kleine Sensation. Allerdings müssen Betreiber von hochwertigem Analogequipment nicht sofort loslaufen, um in den DS-Audio Kosmos einzutauchen. Was aus meiner Sicht sicher ist, die konventionellen Systeme wie MM, MC oder MI-Tonabnehmern werden es mittelfristig schwer haben. Es werden auch weitere Anbieter von Speiseteilen für die DS-Audio System auf dem Markt erscheinen und die Abspielqualität noch oben schrauben. Schöne neue Zeit kann man da nur sagen.
Die Einstufung des DS-Audio DS 003 in unterschiedlichen Veröffentlichungen kann ich mir nur auf Grund einer gewissen, verständlichen Technik-Euphorie erklären. Das System ist sicher anders aber vielleicht auch etwas überbewertet.

Natürlich sind meine Erfahrungen mit dem DS-Audio nicht allgemeingültig. Diese basieren auf dem von mir genutzten Raum mit den Raumakustikmaßnahmen und dem verwendeten Equipment.
Also haltet die Ohren offen und bleibt kritisch und interessiert. 

Sven Fandrich