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Der Fat Bob S TMD in neuem Glanz mit neuem System!

Inspiration, Zweifel, Entscheidung und Zufriedenheit!
Mein Weg zum neuen-alten Tonabnehmer.

Der spielfertig montierte EMT HSD 006!
Mit großem Interesse habe ich den Weg von Thomas Senft zu seinem Traum Pick Up in analog 2.18 verfolgt. Auch ich bin aktuell von einem Grado infiziert. Dabei handelt es sich um das Einstiegssystem der Reference-Reihe dem Platinum2. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist meiner Einschätzung nach vorzüglich. Das System erfreut mich aktuell bei der oft drögen Büroarbeit am Arbeitsplatz. Auf Basis der Schilderungen von Thomas Senft und meinen Erfahrungen mit dem „kleinen“ Grado, war ich auf der Suche nach dem passenden Grado für meine Wohnzimmerkombi. Dabei orientierte ich mich auf Grund des dort vorhanden MC - Röhrenphonoverstärkers auf ein Grado Statement Master2 oder ein Statement Sonata2. Der Wunsch auf Veränderung entsprang einer vorhandenen Unzufriedenheit mit der Performence der Anlage im Wohnzimmer. Irgendwie wollte bei den ersten Weihnachtsplatten der Funkte nicht so richtig überspringen. Die Überprüfung des Fat Bob S TMD ergab, dass die Drehzahl zu gering war und sich (auf Grund meiner Unkenntnis) auch nicht nachstellen ließ. Also ging Netzteil und Motor zur Durchsicht zum Hersteller. Ein neues System sollte es trotzdem sein, da das vorhandene unbekannten Alters war. Kurz vor dem Kauf eines Grado-Systems las ich in einigen Händlerhinweisen die Problematik mit dem Abschlusswiderstands bei der Statement-Reihe. Die Vorzüge und klanglichen Meriten des Systems sollen sich nur bei Abschlüssen ab 1000 Ohm oder besser weit darüber erleben lassen. Es entstand eine tiefe Verunsicherung, ob das favorisierte Grado aus der Statement-Reihe zu meinem Tron-Seven Röhrenphonoverstärker passt. Dieser ist laut Hersteller mit ca. 600 Ohm unveränderlich abgeschlossen und funktionierte mit Tonabnehmern von Lyra, ZYX, Koetsu, Shelter und dem EMT Ableger Roksan Shiraz gut. Diesen Sachverhalt besprach ich mit einigen Händlern. Dabei wurde mir mehr oder weniger von der Konstellation mit dem angepeilten Grado abgeraten. Stattdessen wurde mein Fokus auf das neue EMT Einstiegsystem HSD 006 gelenkt. Dieses System soll für den Abschlusswiderstand meines Phonoverstärkers wie geschaffen sein. Es wird von einigen Händlern für Abschlusswiderstände zwischen 400 bis 1000 Ohm empfohlen. Und was soll ich sagen, es funktioniert prächtig. Ich habe mich nämlich für das System entschieden. Als das System Anfang Dezember bei mir eintraf, war auch das Netzteil und der Motor samt neuem Riemen von der Transrotor Durchsicht zurück. Und vor der Montage des frischen Pick Up sollte der Fat Bob S TMD in neuem Glanz erstrahlen. Also den Transrotor 5009 Arm demontiert, die Arm Basis entfernt und die Einzelteile auf Hochglanz gebracht. Dabei haben mir einige Helferlein gute Dienste erwiesen. Zu erst das ALU-POLISH P21S von Dr.O.K.Wack Chemie GmbH in Verbindung mit dem Hochleitungspoliertuch Perfect-it III von 3M. Zum Abschluss wurden die runden Bauteile noch mit einer Silverline Schwabbelscheibe im Akkuschrauber auf Hochglanz gebracht. Danach erfolgte die Montage der ganzen Chose. Welche Freude es doch ist im SME Tonarm ein System zu montieren und es auf Grund der vielen Freiheitsgrade optimal einzustellen. Und wenn sich dann die Weihnachtskerzen im Laufwerk spiegeln, weiß man das sich der Aufwand gelohnt hat. Zu Beginn der Einspielzeit des neuen EMT HSD 006 stellte ich eine Auflagekraft von 2,45 g etwas über dem empfohlenen Optimum ein. Das Datenblatt gibt 2,4 g +/- 0,1 g an. Nach ca. 20 – 30 Stunden hatte ich den Eindruck, das System spielt etwas bedeckt und ich reduzierte das Gewicht auf die empfohlenen 2,40 g. Mit dieser Einstellung läuft das System zu meiner vollen Zufriedenheit. Ich denke das optimale Gewicht sollte jeder für sich selbst finden, dabei hängt es sicher von der Peripherie des Systems ab.
Glanzaufbereiter: ALU-POLISH P21S, Poliertuch Perfect-it III und Schwabbelscheibe.

Vor vielen Jahren (1996) als ich mir meinen noch immer geliebten Roksan Xerxes X zulegte, empfahl mir mein Händler die Kombination mit dem EMT HSD 6. Der würde, so der Dealer, sehr gut am Artemis Tonarm des Roksan funktionieren. Also habe ich das System montieren lassen. Damals waren jedoch die Technischen Daten etwas anders als die Heutigen des HSD 006. Dies traf zumindest auf die empfohlene Auflagekraft zu, die lag zwischen 2 – 3 pond. Leider hatte ich damals noch keine elektronische Digitalwaage. Das hatte zur Folge, dass die Nadel nach ein paar Jahren in das Gehäuse eingesunken war und das System nicht mehr einwandfrei funktionierte, da die Auflagekraft wohl zu groß war. Die Reparatur im Jahr 2003 kostete 550,- EURO. Danach habe ich wohl wieder mit der Auflagekraft über dem Limit gearbeitet. Das Problem trat wieder auf. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es tatsächlich an der zu hohe Auflagekraft lag oder doch ein Konstruktionsproblem des EMT HSD 6 war. Ich denke es kann an den Lagergummis gelegen haben, die einfach zu schnell nachgaben. Das EMT musste schließlich 2008 einem Lyra Argo i weichen. Damals war ich vom Klang des Lyra Systems gefangen, und verwendete dieses einige Jahre. Heute spielt mir das Einstiegssystem von Lyra zu Höhen betont und nicht „griffig“ genug. Die Hörgewohnheiten ändern sich eben und über Geschmack lässt sich nicht streiten. Das neue EMT HSD 006 zeigt wesentliche Gemeinsamkeiten mit meinem alten HSD 6. So sind Systemgewicht (12g) Diamant (Super Fine Line Schliff) und Verrundungsradius (6 µm), Impedanz (2 x 24 Ohm), Übersprechdämpfung (>25dB) und Frequenzgang (20Hz – 30kHz) identisch. Unterschiede gibt es im Systemaufbau, das alte HDS 6 war ein geschlossenes System, die Compliance war etwas größer und die Ausgangspannung etwas geringer. Der knackige Klang aus der Erinnerung stellte sich mit dem aktuellen HSD wieder ein. Als besondere Eigenschaft möchte ich die beeindruckende Selbstverständlichkeit nennen mit dem das System spielt. Man hat direkt den Eindruck, dass es genau so klingen soll wie es das 006 darbietet. Dabei sind der Punch bei der Basswidergabe und die ausgeprägte Dynamik herausragende Eigenschaften des Systems. Klangfarben werden eher dick aufgetragen als fein getupft. Diese Eigenschaft in Kombination mit der ausgewogenen Hochtonabbildung bereitet auch bei Klassikplatten große Freude. Das trifft auch auf meine bevorzugten Weihnachtsplatten zu. Die Streicher klingen voll und rund, selbst höhenpräsent produzierte Scheiben klingen so angenehm. Zu den Schönfärbern möchte ich das HSD 006 jedoch nicht zählen. Überbetontes Bling–Bling bei der Höhenabbildung und eine unendliche tiefe Raumillusion sind seine Sachen nicht. Es tönt an meiner Wohnzimmerkette eher kompakt mit einer stabilen Zuordnung der musikalischen Beteiligten auf einer Höhe. (Das kann jedoch nach meiner Einschätzung auch an der Lautsprecheraufstellung im Wohnraum, der Phonostufe und dem Laufwerk liegen. Im Wohnraum sind Aufstellungskompromisse mit der besseren Hälfte unumgänglich.) Wer eher einen Strahlemann (wie etwa von Van den Hul) oder ausgesprochenen Schönspieler (wie etwa ein Koetsu Black) sucht, muss sich bei anderen schönen Töchtern umsehen. Dass es sich beim EMT um ein Arbeitsgerät aus dem Profibereich handelt ist beim ersten Klangabdruck erkennbar. Wenn ich das System vergleichend beschreiben sollte, kommt mir am ehesten ein Bauarbeiter in den Sinn. Ein bodenständiger, ehrlicher Typ mit starken Armen, einem kräftigen rechten Haken der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Wer einen solchen Typen sucht, der eher mit dem Säbel als dem Florett agiert, ist mit dem EMT bestens bedient. In der Summe und Qualität der Eigenschaften des Systems ist es ein unglaublich gutes Angebot. Das ist dem Vertrieb offenbar auch aufgefallen. Daher wurde der Preis Anfang Dezember 2018 von 1260,- EUR auf 1400,- EUR hochgesetzt. Auch zu diesem Preis wird sich das System sicher gut verkaufen. Für mich ist die Tonabnehmerfrage im Wohnzimmer für die nächsten Jahre zur vollen Zufriedenheit beantwortet. Leider kann die Verpackung des Systems mit den klanglichen Tugenden nicht mithalten. War mein altes HSD 6 in einer beeindruckenden Holzkiste verpackt mit Zubehör, so ist das neue HSD in eine schnöde Plastikbox gebettet und hat außer dem Messprotokoll und den technischen Daten kein weiteres Zubehör dabei.

Um mir zu den räumlichen Fähigkeiten des EMT am Fat Bob eine weitere Einschätzung zu ermöglichen, habe die Kombi an meine Main-Anlage angeschlossen. Hier lief das EMT HSD 006 am Grandinote Celio und wurde im Wechsel mal mit einem Abschlusswiderstand von 500 oder 1000 Ohm betrieben. Bei sehr guten Aufnahmen aus Jazz und Blues machte der 500 Ohm Abschluss den besseren Eindruck. Bei guten Produktionen aus Rock und Pop war die Darbietung mit 1000 Ohm angenehmer. Es wurde alles etwas gefälliger dargeboten, was die Rock- und Popscheiben ihre zum Teil vorhanden Überpräsents nahm und etwas mehr Raum beimengte. In der abschließenden Einschätzung würde ich den EMT am Celio mit 1000 Ohm abschließen. Es tönt auf lange Sicht angenehmer, nimmt der Musik jedoch etwas die Attacke. Wie gesagt alles eine Frage des Geschmacks. Damit war klar auch in dieser Umgebung spielt der EMT Generator gut gestaffelt in der Breitenabbildung, die Tiefenstaffelung ist jedoch keine nennenswerte Eigenschaft.

Zurück am Tron Seven wünschte ich mir dann etwas mehr Feinsinn, Raumillusion und Entspanntheit der Abbildung, da der Phono-Verstärker im Vergleich zum Celio etws mehr Drama macht. Daher steckte ich zwei EPLUGGS - RCA HIGH POWER Analog Stecker von Thorsten Büttner in den zweiten Eingang des Tron Seven. - Und das geht richtig gut! Die Stecker sind sicher kein Schnäppchen, der Klangeinfluss ist aber enorm und geht genau in meine gewünschte Richtung. Am Ende spielt das EMT in der Gesamtheit offen, entspannt, druckvoll und überzeugt mit bester Abbildungspräzision. Nun heißt es nur noch Platte auf den Teller, zurückgelehnt und die Musik genießen im Schein des Kaminfeuers.

Einfache Kunststoffverpackung des Systems.
Messprotokoll
Versuche mit unterschiedlichen Abschlusswiderständen am Grandinote Celio.
Verwendete Widerstände und die EPLUGGS HIGH POWER Analog.
Anschlusssituation am Celio.                                                 Verwendung der EPLUGGS
                                                                                                 HIGH POWER Analog am TRON Seven.   
  
Mit diesen Scheiben wurde gehört!
Eels: Souljacker; Geffen, 2001                 Hugh Laurie: Let Them Talk; Warner, 2011  Jesper Munk: Claim; Warner, 2015
Randy Crawford & Joe Sample:                Ludwig Güttler 10:                                      Hoff Ensemble: Quiet Winter Night;   No Regrets; Pra Records 2009                  Bläsermusik zur Weihnacht; ETERNA`84   2L, 2011
Camille Saint-Saëns:                                  Peter Schreier: Singt Weihnachtslieder,    Giacomo Puccini: „Messa di Gloria“; Weihnachtsoratorium;                               ETERNA 1974                                               Philips 1975                                          SONOCORD 1979
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